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„Ihr müsst raus aus eurer Komfortzone!“

„Arsch hoch und los!“

Die freundliche Variante der Aufforderung oder die robuste darunter haben bestimmt alle schon einmal gehört, gedacht oder gesagt – zu sich selbst oder als Chef*in zu den Mitarbeiter*innen. Ja – spektakuläre Veränderungen passieren eher dort draußen, als am heimischen Herd. Die großen Siege werden zumeist außerhalb der Komfortzone errungen.

Ein gewaltiger Trugschluss ist es, wenn man das Verlassen der Komfortzone als Ursache dieser Siege sieht. Denn auch Kriege werden dort verloren – fern der Heimat und oft bereits vergessen, warum man überhaupt im Felde steht. Ausgepowert und neben seiner Kraft. Ähnliches gilt auch für die Eroberung neuer Absatzmärkte. Was für eine Formulierung! – Eroberung! – Unternehmen wählen hier unbedacht oder absichtlich – ich weiß nicht was schlimmer ist – die Sprache des Krieges. Solche Formulierungen machen mich sprachlos.

Wichtige Aspekte der Komfortzone

In der Komfortzone passiert Reifung. Im Stillen. Wie in Otfried Preußlers Geschichte vom starken Wanja, die in Russland spielt. Er verließ die Komfortzone – die warme Ofenbank erst dann, als er sich seiner vollen Kraft sicher und bewusst war. Er widerstand allen Verführungskünsten und Drohungen, die ihn von dort wegholen wollten. Mit dem gereiften Bewusstsein für sich selbst, ist er in die Welt gezogen und erlangte schließlich die Zarenkrone.

Was steht vor dem Aufbruch?

Wenn Berater Stagnation sehen, dann haben sie oftmals einen plakativen Rat: „Sie müssen raus aus der Komfortzone!“

Das ist der zweite Schritt vor dem ersten. Es muss damit beginnen, die eigenen Grenzen wahrzunehmen. Ich meine nicht Begrenzung im Sinne einer Beschränkung. Ich spreche von der Wahrnehmung der eigenen Grenzen als Voraussetzung für das Wahrnehmen eines Selbst. Innerhalb dieses Selbst liegen die wichtigsten Möglichkeiten, die wir als Individuum oder als Unternehmen haben. Außerhalb sind wir nicht wir selbst – da sind wir jemand anderer und außerhalb der uns geschenkten Kraft. Das muss schiefgehen.

Ich plädiere also für das Ausloten des Eigenen und nenne es „Die Kraft der Komfortzone“. Glauben Sie mir, da gibt es eine Menge zu entdecken. In dieser so verpönten Komfortzone passiert Reifung. Im Innen. Wie in der Geschichte vom starken Wanja. Mit einem gereiften Bewusstsein für sich selbst, kann man überall hingehen. Oder auch bleiben. So sieht Wahlfreiheit aus.

Winfried Walter Skarke, Wesens/kern/stratege

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Der Autor

Mein Name ist
Winfried Skarke.
Ich bin
Wesenskernstratege
und Entwickler der
Wesenskernstrategie.

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